Papageientaucher

Bruder aus dem Norden

 

Der Papageientaucher (Fratercula arctica) ist sicher einer der beliebtesten Seevögel. Der wissenschaftliche Name bedeutet "Kleiner Bruder aus dem Norden" und bezieht sich wohl auf die mönchsartige Schwarzweiß-Zeichnung der Vögel. Noch markanter ist sein bunter Schnabel - ein echtes Markenzeichen. Die taubengroßen Vögel sind, im Vergleich zu anderen koloniebildenden Seevögeln, sehr sozial und ruhig. Sie besuchen sich gegenseitig, Streit ist selten zu beobachten. In der Kolonie sind nur leise Brummgeräusche zu hören und es riecht nicht nach Guano. Insgesamt ganz anders als beispielsweise beim Basstölpel oder der Küstenseeschwalbe.

Auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten der IUCN ist der Papageientaucher seit 2015 als gefährdet ("vulnerable") eingestuft. Bedroht ist die Art durch verschiedene Ursachen. Der Klimawandel ist dabei der entscheidende Faktor, denn die erhöhten Wassertemperaturen verursachen Veränderungen in der zeitlichen, räumlichen und quantitativen Verteilung der Beute. So gerät die Abstimmung zwischen der Plankton-Entwicklung, dem Höhepunkt der Fischentwicklung (Sandaale) und der Brutsaison der Papageientaucher aus den Fugen. Die Folge sind schlechte Wachstumsraten bei den Jungvögeln und ein insgesamt geringerer Bruterfolg. Weitere Ursachen für den (lokalen oder regionalen) Rückgang der Art ist die Überfischung (Schottland), die Bejagung (Farör, Island) oder das Eindringen von Bodenprädatoren (Ratten/Mink) in die Kolonien.

 

Ein neuer Fotoband, der den Papageientaucher perfekt in Szene setzt. Kevin Morgans (2022): Puffins: Life on the Atlantic Edge. Sandstone Press Ltd., 191 S.

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Der beliebte Papageientaucher ist im Netz mit einigen Portfolios vertreten. Eine besondere Serie zeigt Matthew Cattell. Auch seine anderen Fotos sind sehenswert!

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